Naturkundliche Notizen
Naturkundliche Notizen

Das besondere Zitat

"Angesicht aller Nebenwirkungen unserer technischen Hochkultur, vom Klimawandel bis zum Risiko der atomaren Selbstzerstörung , drängt sich zudem die Frage auf, ob wir als Spizies wirklich so überaus klug sind, wie wir immer meinen." (U. Schnabel, in: Die Zeit N° 11 vom 7. März 2024)

"Nichts korrumpiert die Suche nach der Wahrheit mehr als das Vollgefühl sie bereits zu besitzen." (Univ-Prof. Dr. Rodolf Taschner, in: Wiener Sprachblätter, Februar 2024)

"Als die Epoche der Technik vorbei war, rollte die Erde noch immer im Raum. Und diese Erde, der's ganz einerlei war, wieviel mechanisches Spielzeug entzwei war, schien die Geschichte der Menschheit ein Traum." (Erich Kästner, 1899 - 1974)

"In einer freien Gesellschaft hat ein Bürger das Recht, zu lesen und zu schreiben, was ihm gefällt, er kann Propaganda für jede Idee machen, die er schätzt." (Paul Feyerabend in absolute, österreichischer Philosoph, 1924 - 1994)

Es ist schwer, ein Problem zu finden, das interessant genug ist, um es lösen zu wollen, und einfach genug, um es lösen zu können. (Ed Witten, Physiker, in: Die Zeit N° 54 vom 20. Dezember 2023)

"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich heraus fand, dass es welche gibt, die nicht hingehen müssen." (Erich Maria Remerque, 1898 - 1970)

"Wir müssen das Feld der sozialen Akteure um nicht menschliche Beteiligte wie Pflanzen und Tiere, Organismen und Kleinslebewesen erweitern. Nur so können wir der Verflochtenheit der Wirklichkeit gerecht werden." (Rosi Braidotti, Philosophin, in: Die Zeit N° 25 vom 7. Juni 2023)

"Den Staat als Stifter von Vernunft, Fortschritt und Anständigkeit zu monopolisieren macht ihn immer mehr zum Anstifter von gesellschaftlichem Zwist." (Thomas E. Schmidt, in: DIE ZEIT N° 16  vom 13. April 2023)

"Jeder Schritt der Zivilisation ist die Summe vergangener Ereignisse, wodurch die Vergangenheit zu einem integralen und vitalen Bestandteil der Zukunft wird." (Mario Merz (1925-2003), italienischer Künster, in: "Der goldene Schnitt" von Fernando Corbalàn)

"Wenn die utopischen Energien mit der Französischen Revolution in die Geschichte einwanderten, dann sind sie heute aus ihr ausgewandert. Nur, niemand weiß wohin." ( Peter Neumann, in: DIE ZEIT N° 42 vom 13. Oktober 2022)

"Der moderne Mensch hat einfach zu viel vermasselt."

"Wie kommt es, dass eine Zivilisation nicht auf die existenzielle Bedrohung reagiert, vor der sie stehendes Auges steht? Wir sind durch die Moderne zivilisiert worden, aber sie hat uns in eine Sackgasse geführt. Die Ökologie kann uns nun erneut zivilisieren." (Bruno Latour (Philosoph, Anthropologe, Künstler), zit. in: Die ZEIT N° 42 vom 13. Oktober 2022 von Elisabeth von Thadden: Der Geerdete)

"Wenn die Menschheit die Natur vergiftet, wird die Natur für den Menschen giftig."

Der Kerngedanke aus "Silent Spring" von Rachel Carson, Erscheinungsjahr 1962 (Fritz Haberkus in: DIE ZEIT N° 43 vom 20.10.2022).

Als das Buch erschien, hatten US-amerikanische Bauern die Wahl zwischen 37 verschiedenen Pestiziden. Heute sind es mehr als 1000 und die Mengen haben sich verzehnfacht (ebda).

Rein von der Körpermasse her, nehmen die Menschen etwa ein Drittel der Körpermassen aller Landwirbeltiere auf der Erde ein. Die anderen zwei Drittel sind die Tiere (Kühe, Schweine, Schafe) die wir essen. Nur drei bis fünf Prozent bestehen inzwischen aus wirklich wilden Tieren. (Vaclav Smil, zit. in Dipesh Chakrabarty: Das Klima der Geschichte im planetrarischen Zeitalter)

"Durch reine demographische Dynamik, so Davis in "Living on the Ice Shelf", wird die Erdbevölkerung in den nächsten 40 Jahren weltweit um drei Milliarden Menschen wachsen (davon 90 % in Städten) und niemand - absolut niemand - hat eine Ahnung, wie ein Planet aus Slums, auf dem Nahrungs- und Energiekisen zunehmen, ihr biologisches Überleben gewährleisten soll, ganz zu schweigen von ihrem unvermeidlichen Streben nach einer Grundlage für Glück und Würde." (Dipesh Chakrabarty: Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter)

Deutsch sein heiße, eine Sache um ihrer selbst so gründlich zu betreiben, bis alle schlechte Laune haben. (Matthias Politycki, zit. von Gernot Dessovic in "Wiener Sprachblätter" vom August 2022)

"Betrachtet man die Gegenwart nicht isoliert, sondern als schnell vorübergehendes Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, dann relativiert sich vieles." (Volker Reinhardt: Die Macht der Seuche)

"All die Menschen, die uns zurzeit mit ihren Dummheiten die größten Probleme bereiten, haben einen hohen IQ." (Prof. Robert Sternberg, Psychologe, lehrt an der Cornell Universität im Bundesstaat Newe York, in: Zeitmagazin vom 4.8.2022)

"Biokraftstoffe klingt erst einmal nachhaltig. Aber ihre breite Nutzung führt zu Monokulturen, mit katastrophalen Folgen für Böden und Biodiversität, und nicht zuletzt zur Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion." (Jürgen Renn, Direktor des Max-Planck-Instituts für Geoanthropologie, in: Die Zeit N° 27 vom 30. Juni 2022)

Die Ökologie, die als ein weises Bewohnen der Erde gedacht und mit dem Nachdenken über unsere leibliche und irdische Verfasstheit verbunden ist, besitzt diese emanzipatorische Kraft, die es erlaubt, das alte Schema der Herrschaft zu überwinden, das alles - Landwirtschaft, Viehzucht, Arbeit, Politik - in eine Art Krieg verwandelt. ( Corine Pelluchon, in: Die Zeit N° 17 vom 21.04.2022)

"Naturschutz ist in Deutschland vor allem Bürokratie. Akribisch wird jede Änderung der FFH-Richtlinie in Bundes- und Länderrecht übertragen. Detaillierte Management-Pläne werden erarbeitet. Doch dann scheinen Pläne und Vorgaben allzu oft in der Schublade zu verschwinden. Für die Umsetzung und regelmäßige Kontrolle fehlen sowohl das Geld als auch das Personal in den Ämtern." (Carolin Wahnbaek, in: Die Zeit N° 17 vom 21.4.2022)

"Die globale Rate des Artensterbens ist mindestens um den Faktor zehn bis Hunderte Male höher als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre, und sie wächst." (www. de-ipbes.de)

"Wegen des bis 2050 erwarteten Bevölkerungszuwachses von mehr als einer Milliarde Menschen ist es naiv, zu glauben, dass Deutschlands Bemühungen "unter unendlichen Schmerzen" zur Minderung der klimaschädlichen CO2-Emissionen eine nachhaltige Wirkung haben." (Franz Josef Radermacher, zitiert in: Acher- und Bühler Bote vom 11. April2022)

Das Artensterben ist quasi das Mauerblümchen unter den Krisen, langsam sterben die Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen vor sich hin, begleitet von den stummen Schreien der jeweils Letzten ihrer Art. (Berd Ulrich, in: Die Zeit N° 13, vom 24.03.2022)

Die Demokratie, in Europa historisch gewachsen und erblüht, sei nicht verpflanzbar. (Prof. Carla Masala, Militätexperte, in: Die Zeit N° 12, vom 17. März 2022)

Was ist aus lauter Rechten in unserem Denken aus den Pflichten geworden? (Onora O'Neill, britische Philosophin, Universität Cambrigdge, in: Die Zeit N°46, vom 11.11.2021)

Anhand der Fakten ist nicht zu leugnen, dass der Klimawandel von Menschen gemacht ist. Trotzdem ist nicht jede Überschwemmung oder jeder Sturm automatisch eine Folge des Klimawandels. (Steven Pinker, Harvard-Wisssenschaftler, in: Die Zeit N° 46 vom 11.11.2021)

"Die Deutschen, hatte der französische Schriftsteller Jacques Rivière (1886 - 1925) nach dem ersten Weltkrieg formuliert, wüssten nicht, was sie wollen. Wenn es ihnen aber gesagt wird, dann sind sie sehr effizient darin, es zu verwiklichen." (Jürgen Kaube in FAZ vom 13.11.2021)

Redaktionelle Anmerkung: Das war einmal!

Der Klimawandel stellt infrage, wie wir leben. Das Artensterben stellt infrage, ob wir leben.  (Dirk Steffens, Journalist, www.msn.com...., 2021)

Wem gehört der Wind? (FAZ vom 6.10.2021)

2017 erschien im Journal "PlosOne" eine Studie zum Rückgang der Fluginsekten-Biomasse zwischen 1989 und 2016 um mehr als 75 Prozent.

"Die Studie setzte das Insektensterben auf die politische Agenda. Es gab Bundestagsanhörungen und Pressekonferenzen sowie Forschungs- und Monitoringprogramme. Zuletzt verabschiedete die Bundesregierung nach langem Ringen ein Insektenschutzgesetz, und auch die EU-Kommission hat sich ergeizige Ziele gesetzt. Sie will den Pestzideinsatz halbieren. Die Zeitungen und Nachrichten sind nun also voll vom Sterben der Insekten. Nur draußen in der Natur hat sich nicht viel getan. Pestizide und Herbizide töten weiterhin Insekten und ihre Futterpflanzen, Monokulturen lassen ihnen wenig Auswahl, Hecken Bauminseln und Teiche werden entfernt, um Platz für größere Felder zu schaffen, die Überdüngung bleibt ein gigantisches Problem." (Fritz Haberkuss, in: Die Zeit N° 38 vom 16.9.2021)

"Das große Thema im Obstanbau sind Pestizide, in einer Untersuchung des Bundesumweltamtes von 2019 wiesen 96 % der inländischen Frischobstproben aus konventionellem Anbau Rückstände auf." (Merlind Theile, in: Die Zeit N° 38 vom 16.9.2021)

"Die Menschen, die vor uns gelebt haben, waren wie wir, die irrten sich ständig und dachten dabei, sie seien die Klügsten. Was man aus der Geschichte lernen kann, ist nicht Arroganz, sondern eher Zweifel an dem, was fast alle für die Wahrheit halten." (Harald Martenstein, in: Zeit Magazin vom 16.9.2021)

"Die Natur ist nicht mehr die unvergängliche "Große Mutter und Spenderin"; sie wurde "in die Falle gelockt", vergiftet oder zu bloßem Material erklärt. Auf dem Gebiet der Zerstörung "hat es die Zivilisation zu wahrer Meisterschaft gebracht".

"Wenn die Weltgeschichte nicht so beschissen wäre, wäre es eine Lust zu leben." (Hannah Arendt (1906-1975), In: Die Zeit N°19 vom 6. Mai 2021)

"Die gute wissenschaftliche Praxis bedeutet, von Zeit zu Zeit einen Schritt zurückzutreten, um das eigene Handeln, die eigenen Ideen und Pläne kritisch zu reflektieren." (Matthis Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, in: Die Zeit N° 14 vom 31.03.2021)

"Was dagegen (2019) zu Ende geht, ist - endlich - diese deutsche Selbstgerechtigkeit, die immer davon überzeugt war, es besser als die Nachbarn zu machen. Das ist schlicht zur Lebenslüge der Deutschen geworden." (Prof. Andreas Wirsching, zit. in: Acher- und Bühler Bote vom 10.03.2021)

"Der Raum unseres Nichtverstehens ist unendlich, viel gigantischer als die kleinen Inseln unserer Erkenntnis. Die Arroganz mancher Leute, auch unter den Wissenschaftlern, dass nicht existiert, was nicht zu beweisen ist, diese Arroganz führt nachts am Teleskop (beim Blick ins Weltall) nur zu einem Lächeln."(Andreas Lebert, in: "Die Zeit" N° 1 vom 30.12.2020)

Der vollzogene Fortschritt hat einen gern übersehenen Pferdefuß. Er tritt an eine Stelle, an der vorher etwas anderes war. Er verdrängt und zerstört etwas, das vielleicht auch schön war und sein Lebensrecht hatte. (Jens Jessen, in: "Die Zeit" N° 53 vom 17.12.2020) 

"Ich bin froh, dass das Jahr zu Ende geht: Katastrophen und moralischen Niedergang, soweit das Auge reicht!" (Georg Schramm, Kabarettist)

"Wer an den Ereignissen verzweifelt ist ein Feigling, aber wer auf den Menschen baut, ist ein Narr." (Albert Camus (1913 - 1960), Philosoph und Nobelpreisträger)

Viren verknüpfen Menschen mit einer nicht menschlichen Umwelt, etwa durch die von Tieren übertragenen Zoonosen mit der Tierwelt. Erst diese Verbindung ist es, die den Menschen evolutionär geformt hat und weiter formen sollte. (Gilles Deleuze (Philosoph, 1925 - 1995) & Félix Guattari (Psychiater & Psychoanalytiker, 1930 - 1992), in: "Die Zeit" N° 45 vom 29.10.2020)

Nicht nur Menschen, sondern auch eine beträchtliche Zahl von Tieren, darunter sowohl Wirbeltiere, als auch Wirbellose verfügen über ein Bewusstsein. Das bedeutet, dass es sich bei diesen Tieren um empfindungsfähige Lebewesen handelt, die Erlebnisse bewusst erfahren und als positiv oder negativ empfinden. (Cambridge Declaration on Consciousness, unterzeichnet am 7. Juli 2012)

Die Menschen sind nicht immer was sie scheinen, aber selten was Besseres. (Anonymus)

Gravierender als der Klimawandel ist, dass Homa sapiens mit seiner nach Milliarden zählenden Weltbewölkerung zum stärksten Treiber vieler geologischen und biologischen, insbesondere ökologischer Prozesse auf der Erde geworden ist; dass sein grenzenloser Hunger nach Rohstoffen und seine Land- und Waldwirtschaft schuld am globalen Artentod ist. (Matthias Glaubrecht: Das Ende der Evolution)

"Auch Covid-19 ist ein Ausdruck unseres ungesunden Verhältnisses zur Natur." (Paolo Pellegrin, Magnum Fotograf in Zeit Magazin N° 32)

Für etwa 80 Prozent der Abnahme der globalen Biodiversotät werden der Landnutzungswandel und die intensive agrarische Nutzung verantwortlich gemacht. (Deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem Diskussionspapier, Mitte Mai 2020)

Jene seien gesegnet, die nichts zu sagen hätten und trotzdem den Mund hielten. (Carl Valentin)

"Das Schlechte ist schlecht genug, da kann man sich auch auf das Gute konzentrieren." (Erika Freeman, Psychologin)

"Es hilft nichts, die lokale Umwelt zu degradieren, um die globale zu retten." (J. SOENTGEN, Chemiker & Philosoph, In: Die Zeit vom 14. Mai 2020)

Der Europäer des 21. Jahrhunderts hält schon einen Kiefernforst für einen Wald und einen Zierrasen für eine Wiese.

Wir wissen genau, wie die Dinge in der Natur sein sollten - aber nicht, wie sie tatsächlich sind.                 (Aus: F. HABERKUSS "Was uns nach draußen zieht". In: "Die Zeit" N° 20 vom 7. Mai 2020)

"Wo Thier und Vögel waren trauert jetzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit verthan!", dichtete Andreas Gryphius (1616-1664, Dichter und Dramatiker) um 1650. Das klingt wie ein Satz aus dem 21. Jahrhundert. (Aus: Die Zeit N°12 vom 12. März 2020)

Die jährlichen Verluste von Fluginsekten in den "umweltfreundlichen" Windparks werden nach einer Studie von TRIEB, GERZ und GEIGER (2018) auf 1.200 Tonnen Biomasse geschätzt, was ca. 5 bis 6 Milliarden Insekten pro Tag im Zeitraum April bis Oktober entspricht.

"Es ist ein großer Irrtum zu glauben, dass Menschen auf der Grundlage von Wissen handeln - das tun sie nicht." (Harald Welzer (Soziologe und Publizist): In: Acher- und Bühler Bote vom 29.09.2019)

"Vielleicht hat es sein Gutes, dass der Windrad-Betonwald den Sehnsuchtsblick in die Landschaft durchkreuzt. Auch der Verträumteste muss heute wissen, dass im Namen der Allgemeinheit entschieden am gemeinsamen Gut der Natur genagt wird."

"Während wir uns von digitalen Techniken im großen Stil in virtuelle Welten entführen ließen, verfiel das öffentliche Gut dem Profit." (Ingeborg Harms: Hauptsache Holz. In: Die Zeit vom 29.08.2019)

"Wir werden die Insektenwelt nicht retten, wenn wir mit Blühstreifen unsere Äcker lediglich aufhübschen!" (Dr. Jürger Metzner, Geschäftsführer des DVL. In: Naturschutz und Landschaftsplanung 51 (07) 2019)

Die Ausweitung des Anbaus von Bio-Energiepflanzen ist für die Artenvielfalt genauso schädlich, wie der Klimawandel selbst - dem ja dadurch eigentlich entgegen gewirkt werden soll. (Fachmagazin PNAS; Deutschlandfunk v. 11.12.2018)

Die Realität hat etwas an sich, das sich weder leugnen noch erfinden lässt. Sie ist eine Wahrmacherin. (Rahel Jaeggi, Philosophin an der Humboldt-Universität zu Berlin. In: Die Zeit vom 25.10.2018)

In kaum einem anderen Mitgliedsland ist das Bewustsein dafür, dass es sich bei der EU um eine Rechtsgemeinschaft handelt so ausgeprägt wie in Deutschland. Um so fataler ist es, dass kein anderes Land häufiger mit dem europäischen Regelwerk in Konflikt gerät. 2016 führte die Europäische Kommission 91 sogenannte Vertragsverletzungsverfahren, weil die Bundesregierung im Verdacht stand, gegen europäisches Recht zu verstößen. Gegen Italien gab es 70 Verfahren, gegen Dänemark 34. Oft geht es in den Verfahren gegen Deutschland um Umweltfragen. (M. Brost, M. Krupa, P. Pinzler & B. Ulrich. In: "Die Zeit" vom 7. Juni 2018)

Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen voller Selbstzweifel und die Dummen voller Selbstvertrauen sind. (Harald Martenstein. In: Zeit Magazin vom 7. Juni 2018)

Deutsche Flüsse fließen im Stop-and-go. Etwa 200 000 Wehre blockieren bundesweit den Weg des Wassers, durchschnittlich alle zwei Kilometer eines. (Max Ferstel. In: Süddeutsche Zeitung vom 30./31. Mai 2018)

Es ist eine wichtige Lektion, die wir von den Tieren lernen können: das wir andere Lebewesen schützen, respektieren, ja sogar bewundern oder uns zum Vorbild nehmen können - obwohl sie vollkommen anders sind als wir. (Werner Florian. In: "Die Zeit" N° 21 vom 17. Mai 2018)

Wenn die Welt seelenförmig ist, dann ist Seelisches, Ausdruck, Schönheit, ja sogar Identität nicht der Triumph souveräner Subjektivität, sondern ein massiv distribuierter Prozess. Dann ist Sein immer nur Sein durch Teilen. Ein Wesen ist nicht eine Seele, die den Körper bewohnt, wie ein mehr oder weniger schickes Konsumgut, sondern sie ist ein Teil der Welt, der nur blühen kann, wenn andere mit ihm solidarisch sind.

Blümchen und Bäume haben mit dem Menschen eine entscheidende Eigenschaft gemeinsam: Sie sind verletzliche Wesen, die aus dem unbekannten schwarzen Loch eines winzigen Keimes entstehen, eine eigene Geschichte mit Aufschwüngen und Rückschlägen erleben, sich mit anderen verbinden müssen, um Nachkommen zu zeugen und Nahrung aufzunehmen, um sie selbst zu werden und wieder zu vergehen. (Andereas Weber. In: Die Zeit vom 15.2.2018)

"Bei den vielen Problemen und Konflikten auf der Erde muss man sich in 85 % seiner Zeit mit etwas anderem beschäftigen, sonst wird man verrückt." (Joan Baez, Folk-Sängering und Folk-Gitaristin, Bürgerrechtlerin)

"In der aktuellen Phase des Kapitalismus erkennt man in der erotischen und sozialen Frustation die einzig verbliebene ökonomische Kraft." (Boris Groys, New York, Philosop, Medientheoretiker und Kunstwissenschaftler)

"Blümchen und Bäume haben mit Menschen eine entscheidende Eigenschaft gemeinsam: Sie sind verletzliche Wesen, die aus dem unbekannten schwarzen Loch eines winzigen Keimes entstehen, eine eigene Geschichte mit Aufschwüngen und Rückschlägen erleben, sich mit anderen verbinden müssen, um Nachkommen zu zeugen und Nahrung aufzunehmen, um sie selbst zu werden und wieder zu vergehen." (Andreas Weber. In: "Die Zeit" N° 8 vom 15.02.2018)

"Das Überhandnehmen fremder Arten sei meist ein Symptom einer gestörten Umwelt." (Fred Pearce)

"Wenn wir aber anerkennen, dass das Gehirn der Tiere komplexer ist, als wir dachten, dann müssen wir auch annehmen, dass ihre Leidensfähigkeit grösser ist als bis jetzt angenommen. Wir sollten deshalb sorgfältiger mit ihnen umgehen und versuchen, das Leiden wo immer möglich zu vermeiden." (Franz de Waal, Verhaltensforscher. In: NZZ am Sonntag vom 4.12.2016)

"Die Anerkennung der Führung ist die eigentliche Funktion der Wählerschaft." (Joseph Schumpeter (1883-1950), österreichisch-amerikanischer Ökonom und Politiker. Aus: Die Zeit N° 47)

Zurzeit werden die Sicherheitsprüfungen noch von den agrochemischen Firmen selbst durchgeführt oder von privaten Unternehmen, die ökonomisch hauptsächlich von den Agrochemie-Konzernen anhängen. Glaubt jemand im Ernst, ein Unternehmen, das Millionen in die Entwicklung einer neuen Chemikalie investiert hat, sei vollkommen objektiv, wenn es den Behörden die Ergebnisse seiner Sicherheitstests präsentiert? ( Aus: Wenn der Käfer zweimal klopft - Das geheime Leben der Insekten, von Dave Goulson)

Natürlich ist atomare Strahlung schädlich, aber viel schädlicher für Wildtiere ist wahrscheinlich der Stress durch den Menschen: Industrie, Landwirtschaft, Zersiedelung. (Jim Smith, Prof. für Umweltwissenschaften an der englischen University of Portsmouth in: Der Spiegel, 17/2016)

Zahl der Hartz-IV-Haushalte in Deutschland: 3,2 Millionen. Zahl der Seiten einer durchschnittlichen Akte eines Hartz-IV-Haushaltes im Januar 2016: 650. (Aus: BRANDEINS (Wirtschaftsmagazin), 03/2016)

Niemand findet Vorurteile gut, aber alle haben welche. (Jens Jessen in: Die Zeit vom 11.02.2016)

Erneuerbare Energie ist keineswegs gleichzusetzen mit Umwelt- und Naturschutz, vielmehr sind gravierende Konflikte vorgezeichnet. (R. BRUNNER & R. CHRISTIAN in NATIONALPARK 3/2015:12-17.)

Die Grundlage aller Freiheit ist die Rücksichtnahme. (Juli Zeh, Autorin. In: Zeitmagazin Nr. 33 vom 13.08.2015)

"Ich mußte plötzlich daran denken, wie sehr wir doch Knechte unserer Zeit sind, ohne eigentlich zu wissen, was die Dinge, die wir aufgeben oder verlieren, in Wirklichkeit bedeuten." Aus dem Roman "Pfaueninsel" von Thomas Hettche.

Toll, was der Papst so schreibt! Aber: Seine Öko-Enzyklika gilt natürlich nicht für Deutschland. Der Sonnenenergiegesang des Wut-Bischofs von Rom ward wohl vernommen. Enorm wichtig für die Regenwälder am Amazonas, die Bauern in China und die Südseeinsulaner, keine Frage. Aber nicht für die Deutschen. Denn hierzulande geht es um Energie und Arbeitsplätze. Und da hört das grüne Frömmeln auf. (Benedikt Erenz in: Die Zeit vom 02.07.2015)

Die Besonderheit eines physischen Gegenstandes zu entdecken, liefert auch Lebensqualität. (Gerhard Seidel, Verleger und Drucker, in SDZ vom 6./7. Juni 2015)

Die künstliche Intelligenz könnte das Ende der menschlichen Rasse bedeuten. (Stephan Hawking in Handelsblatt vom 29./30./31.05.2015)

Wenn ich raten müsste, was unsere größte existentielle Bedrohung ist, dann wahrscheinlich die künstliche Intelligenz. (Elon Musk, Tesla-Gründer, in Handelsblatt vom 29./30./31.05.2015)

Der Heidelberger Historiker Nikolas Jaspert fordert dazu auf, das Mittelalter quasi auf den Kopf zu stellen. Wenn man nicht von der Burg, sondern vom Boot aus schaue, das auf dem Mittelmeer segle, rückten plötzlich die Küsten Nordafrikas, die Seidenstrasse und die Piraten in den Blick, die multiethnische, multireligiöse und genossenschaftliche Gemeinschaften gebildet hatten. (Neue Zürcher Zeitung vom 28. März 2015)

Der am meisten verleumdete Wert ist heute ohne Zweifel der Wert der Freiheit. (Albert Camus)

Resilienz ist die Marschrichtung für das 21. Jahrhundert, weil klar ist, das die großen ökologischen Schäden nicht mehr abgewendet werden können. (Reiner Klingholz, Chemiker, Journalist)

Den Gewinn des Einzelnen darf man nicht über das Gemeinwohl stellen. (Hans Schöpflin. (Manager und Finanzinvestor in SDZ v. 3.09.2014)

Und was der Markt einmal erfasst hat, kann keine Moralpredigt der Welt zurückholen in das Reich der Qualitäten. (Thomas Fischer in: Die Zeit vom 14.08.2014)

Nun aber, bei der Gründung einer neuen Zivilisation, beginnt das Elend. Es beginnt mit der Bildung von Klassen und dem Machtstreben einzelner. (Aus: Schweigeminute von Siegfried Lenz)

Alles Große in der Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss. (Hermann Gmeiner, 1919-1986, Gründer der SOS-Kinderdörfer)

Nicht die Vernünftigen haben Weltgeschichte geschrieben, sondern die Wahnsinnigen. (Max Ernst (1891-1976), Surrealist)

Wo immer nur der Sieg zähle, gibt es zu viele Verlierer. (o. V.)

Im 14. Jahrhundert starb die Hälfte der Menschen in weniger als 214 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Bis heute hat sich dieser Wert nur auf 382 km erhöht (nach SCHICH, SDZ v. 1.8.2014).

Die Wissensgesellschaft fängt an, wenn die Alternative keine Notlösung mehr ist, sondern der Normalfall - und Veränderungen nicht Feind des Bestehenden (Wolf Letter in BRABDEINS 07/14).

Erst durch den Sinn, den wir der Welt stiften, erhält die ganze Sache eine Bedeutung, wir sind frei (Jean-Paul Sartre).

Es gibt zwei Arten von Menschen. Die, die sich selbst interessant finden, die Armen. Und die anderen, die etwas da draußen interessanter finden (Georg Steiner, in: Die Zeit vom 16.4.2014).

Die Wahrheit ist analog (Thomas E. Schmidt, in: Die Zeit vom 3.4.2014).

Wir sehnen uns nach der Ästhetik einer Vergangenheit, in der man sich nach der Zukunft sehnte (Wes Anderson, Regisseur. In: Zeit Magazin, Nr. 7).

Nur die Fantasielosen flüchten in die Realität (Arno Schmidt, 1914 - 1979).

Was wir nicht können, ist irgendetwas zu wiederholen (Axel Bosse, Musiker).

Man sieht nur, was man schon in sich hat (Marizio Cattelan, Künster).

Das ist der übliche Gang der Dinge: Die Skandale von gestern sind die Makulatur von heute und die Abituraufsätze von morgen (Henry M. Broder in "Die Welt" vom 29. 10. 2013).

Irgendwo zwischen Glück und dem Unglück liegt die Zone, wo es sich am besten leben lässt (Harald Martenstein, Zeit Magazin Nr. 48 vom 21. 11. 2013)

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© Hans-Werner Maternowski