Naturkundliche Notizen
Naturkundliche Notizen

Informationen aus der Säugetierkunde und -forschung - eine lockere Literaturrecherche

Die in den ökologischen Wissenschaften zunehmend eingesetzten Modelle tragen dazu bei, eine komplexe Realität durch die Reduktion auf wenige Parameter zu erklären. Das führt nicht selten  zur Verallgemeinerung von sehr speziellen Situationen. (HERZOG 2018, In: Beiträge zur Jagd- und Wildtierforschung, Bd.4, 11-21)

Im Magen eines in Indonesien angespülten Potwals wurden 115 Plastikbecker, 25 Plastiktüten, ein Nylonsack und zwei Flip-Flops gefunden. (Naturschutz und Landschaftsplanung 51, 01/2019)

"Erneuerbare Energie ist keineswegs gleichzusetzen mit Umwelt- und Naturschutz, vielmehr sind gravierende Konflikte vorgezeichnet." (R. BRUNNER & R. CHRISTIAN 2015: Nationalpark, Heft 3)

"Wir haben berechnet, ob die Erde heute mit den großen Tieren fruchtbarer wäre: Und - ja, das wäre sie, weil diese "Riesen" so effizent Nährstoffe von Gebieten mit hoher Konzentration in solche mit niedrigem Nährstoffangebot transportieren." (Chris Doughty, Ökologe von der Universität Oxford, zit. im Deutschlandfunk, 27.10.2015)

Zwergfledermäuse fliegen nicht gern über freies Gelände, das künstlich beleuchtet wird. (Global Change Biology, zit. im Deutschlandfunk am 05.06.2015)

Es gab bereits vor 160 Millionen Jahren viele Säugetier-Spezialisten für einzelne ökologische Nischen, sei es auf Bäumen oder unter der Erde, trotz der Dominanz der Dinosaurier. (Science, zit. im Deutschlandfunk, 13.02.2015)

Einer Studie zufolge könnten in Deutschland jährlich mehr als 250.000 Fledermäuse an Windrädern getötet werden, wenn diese ohne Auflagen betrieben werden. (IZW, zit. in SPIEGEL ONLINE, 11.02.2015)

Das Töten von einzelnen Wölfen zerstört vermutlich die geregelte Struktur in einem Rudel und führt dadurch zu größeren Verlusten bei Schafen und Rindern in den Folgejahren. (Deutschlandfunk, 04.11.2014)

Das vor ca. 30.000 Jahren in Australien lebende Goliathkänguru (Procoptodon goliath) erreichte ein Gewicht von bis zu 240 kg und spazierte aufrecht auf zwei Beinen herum, statt nach Känguruart zu hüpfen. (FAZ, 26.11.2014)

Indische Forscher fanden heraus, das Fledermäuse Heuschreckenweibchen eher fresser als Männchen. Das ist darauf zurückzuführen, dass Fledermäuse nicht auf die Rufe der Heuschreckenmännchen reagieren, die irgendwo unbeweglich sitzen, sondern auf die fliegenden Weibchen während der Partnersuche. (Deutschlandfunk, 27.11.2014)

Riesenottern nutzen mindestens 22 unterschiedliche Lautäußerungen, um sich untereinander zu verständigen. (Deutschlandfunk)

Das Verschwinden der großen Säugetiere erhöht das Krankheitsrisiko für den Menschen, weil es dazu führt, dass sich die Bestände von Ratten, Mäusen und anderen Nagetieren teilweise verdoppeln. (Science)

In Deutschland leben 19 Wolfsfamilien mit vier bis sechs Jungen. Dazu kommem sechs Paare und drei Einzeltiere. Bis zum Juli 2014 starben bereits 15 Tiere, meist als Verkehrsopfer. Ein Wolf wurde geschossen. (IZW)

In Noramerika soll es seit den 30er jahren des Letzten Jahrhunderts zur Paarung zwischen Wölfen und Kojoten gekommen sein. Die neue Subspecies trägt den wissenschaftlichen Namen Canis latrans var. und wird im Volksmund auch als östlicher Kojote oder Koywolf bezeichnet. (Feb. 2014)

Von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild wurde der Wisent oder Europäischer Bison (Bison bonasus) zum "Tier des Jahres 2014" gewählt.

Die  Bevölkerungsexplosition vor 5.000 Jahren ist mit Abstand der wahrscheinlichste Grund für das Aussterben des Tasmanischen Tigers und Tasmanischen Teufels in Australien.

Forschungsergebnisse zeigen, dass große Raubtiere wie Wolf und Luchs eine wichtige Rolle für den Schutz und die Stabilität ihrer Ökosysteme spielen.

Bei der chemischen Kommunikation der Säugetiere haben Bakterien eine große Bedeutung.

Von Europäern im 19. Jahrhundert eingeschleppte Säugetiere wie Ratten und Hermeline rotteten in Neuseeland 19 heimische Vogelarten aus.

Die extrem seltene Waldbirkenmaus (Sicista betulina) wurde im Bayerischen Wald wiederentdeckt (August 2013).

Der heute ausgerottete Falklandfuchs hat sich vor 16.000 Jahre abgesondert. Das ergab ein Vergleich der DNA. Die Art erreichte die Inseln über das Eis.

Die frühen Vorfahren unserer Kamele kamen aus dem hohen Norden. Das ergab die Untersuchung von 3,5 Millionen Jahre alte Knochen, die auf der Insel Ellesmere Island gefunden wurden.

Die höhere Säugetiere haben sich erst entwickelt, nachdem die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahre ausgestorben sind. Fledermäuse, Nagetiere und Primaten gab es zur Zeit der Dinosaurier noch nicht.

Als die Wikinger Schottland, Irland und die Isle of Man in der irischen See kolonisierten, waren als blinde Passagiere auch Hausmäuse (Mus musculus domesticus) an Bord der Schiffe und haben Island, Neufundland und Grönland besiedelt (März 2012).

Gibbons nutzen ihre Arme auch als Sprunghilfe und können dadurch Distanzen von mehr als zehn Meter von Baum zu Baum überwinden (August 2011).

Die Feldhamsterpopulation im Elsaß hat sich in der Kernzone von 2001 bis 2007 von 1.160 auf 180 Tiere verringert (Juli 2011).

Renntiere können ultraviolettes Licht sehen und nutzen die unterschiedlichen Reflexionen bei der Futtersuche und beim Schutz vor Raubtieren (Mai 2011).

Zu den größten landbewohnenden Säugetieren aller Zeiten gehört das Indricotherium. Der frühe hornlose Verwandte der Nashörner hatte eine Schulterhöhe von mehr als fünf Meter und ein Gewicht von etwa 15 bis 20 Tonnen. Es lebte in der Zeit vor 37 bis 20 Millionen Jahren (November 2010).

In einem 195 Millionen Jahre alten Fossil aus China konnten Wissenschftler eine der wesentlichen säugetierspezifischen Eigenarten im Knochenbau nachweisen. Das kleine Säugetier besaß bereits einen enorm vergrößerten Hirnschädel und soll nur ein Gewicht von zwei Gramm gehabt haben. Besonderheiten im Bau der Zähne lassen den Schluss zu, dass es sich um einen Insektenfresser handelt (Mai 2001).

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© Hans-Werner Maternowski